Kunstpause 11FREUNDE

Publish date: 2024-11-13

Benal­má­dena ist ein ent­spannter Ort. Die Klein­stadt süd­lich von Málaga an der Costa del Sol bietet medi­ter­ranes Klima und lebt daher über­wie­gend vom Tou­rismus. Bekannt ist das ehe­ma­lige Fischer­dorf für seinen Yacht­hafen, eine typisch anda­lu­si­sche Alt­stadt, einen Del­fin­park sowie den bekann­testen Sohn der Stadt: Fran­cisco Román Alarcón Suárez – besser bekannt als Isco. Als kleiner Junge lernt er auf dem zen­tralen Platz in Benal­má­dena das Kicken. 

Unter der anda­lu­si­schen Nach­mit­tags­sonne trifft man sich nach der Schule, schnell fürchten ihn auch Ältere. Schon früh sind seine Drib­bel­künste stadt­be­kannt. Für Isco selbst liegt auf dem zen­tralen Platz seines Hei­mat­ortes der Grund­stein seiner Kar­riere, wie er einst der spa­ni­schen Zei­tung El Pais erklärte: Dort habe ich gelernt, was Fuß­ball aus­macht. Ich musste viel ein­ste­cken, die anderen haben nach mir getreten, aber so lernte ich, mich durch­zu­setzen.“

Der nächste Andrés Iniesta – und jetzt?

Und Isco setzt sich durch: Über den orts­an­säs­sigen PDM Benal­má­dena führt ihn sein Weg in die Nach­wuchs­aka­demie des FC Valencia, für die er auch sein Debüt bei den Profis gibt. Doch seine Kar­riere nimmt erst richtig Fahrt auf, als es für ihn wieder Rich­tung Heimat geht. Beim FC Málaga wird er Stamm­spieler und Shoo­ting­star und gewinnt 2012 den Golden-Boy-Award als bester U21-Spieler Europas, nachdem er eine über­zeu­gende erste Saison mit fünf Toren und vier Vor­lagen in Málaga spielt. Spä­tes­tens jetzt halten sie ihn in Spa­nien für das nächste große Mit­tel­feld­ta­lent und den logi­schen Nach­folger für Andrés Iniesta. Große Fuß­stapfen. Ein Ver­spre­chen für die Zukunft.

Knapp zehn Jahre später befindet sich Isco mit gerade einmal 30 Jahren am Schei­deweg seiner Kar­riere. Nach neun Jahren bei Real Madrid mit 353 Pflicht­spielen, 53 Toren, 56 Vor­lagen und ins­ge­samt 19 Titeln ist im ver­gan­genen Sommer Schluss. Sein aus­lau­fender Ver­trag wird nicht ver­län­gert. In den sozialen Medien gibt er dar­aufhin ein emo­tio­nales State­ment ab: Als ich in Málaga war, wusste ich, dass ich gehen musste. Ich habe mich mit einem anderen Team ver­lobt. Real Madrid hat an meine Tür geklopft und Real Madrid kann und sollte man nicht absagen.“

In seiner Zeit in Madrid sam­melten Isco und seine Mit­spieler Titel um Titel. Alleine fünf mal gewann er die Cham­pions-League. Dar­unter auch den für den Verein so wich­tigen und lang­ersehnten zehnten CL-Titel La Decima“. Doch trotz einer auf dem Papier erfolg­rei­chen Zeit in Madrid: Die Erwar­tungen konnte er dort nie voll erfüllen. Weder unter Carlo Ance­lotti noch unter Zine­dine Zidane war er unein­ge­schränkte Stamm­kraft. Und so sollte der Schritt zurück in die Heimat Anda­lu­sien auch ein Schritt raus aus dem Schatten der Super­stars von Real Madrid sein.

Geschei­terter Neu­start in Sevilla

Beim FC Sevilla und seinem alten Real-Trainer Julen Lope­tegui soll ein neues Kapitel beginnen. Eines in vor­derster Front, als unum­strit­tener Stamm- und Füh­rungs­spieler. Isco will end­lich Ver­ant­wor­tung über­nehmen. Nach seiner Prä­sen­ta­tion im Estadio Ramón Sán­chez Piz­juán schreibt er auf seinen Social-Media-Kanälen eupho­risch: Vielen Dank für die Liebe und den Emp­fang, den ihr mir bereitet habt. Ich habe immer noch Gän­se­haut.“ 

Was der Beginn einer wun­der­baren Freund­schaft werden soll, ent­puppt sich schon vier Monate später als großes Miss­ver­ständnis. Der FC Sevilla steht auf einem Abstiegs­platz, Julen Lope­tegui ist durch Jorge Sam­paoli ersetzt und Isco arbeitslos. Sein Ver­trag ein­ver­nehm­lich auf­ge­löst, nach nur 19 Spielen (ein Tor, drei Vor­lagen). Strei­te­reien mit Sport­di­rektor Monchi sollen aus­schlag­ge­bend gewesen sein. Ebenso wirft ihm Trainer Sam­paoli man­gelnde Bereit­schaft im Abstiegs­kampf vor.

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