Kunstpause 11FREUNDE

Benalmádena ist ein entspannter Ort. Die Kleinstadt südlich von Málaga an der Costa del Sol bietet mediterranes Klima und lebt daher überwiegend vom Tourismus. Bekannt ist das ehemalige Fischerdorf für seinen Yachthafen, eine typisch andalusische Altstadt, einen Delfinpark sowie den bekanntesten Sohn der Stadt: Francisco Román Alarcón Suárez – besser bekannt als Isco. Als kleiner Junge lernt er auf dem zentralen Platz in Benalmádena das Kicken.
Unter der andalusischen Nachmittagssonne trifft man sich nach der Schule, schnell fürchten ihn auch Ältere. Schon früh sind seine Dribbelkünste stadtbekannt. Für Isco selbst liegt auf dem zentralen Platz seines Heimatortes der Grundstein seiner Karriere, wie er einst der spanischen Zeitung El Pais erklärte: „Dort habe ich gelernt, was Fußball ausmacht. Ich musste viel einstecken, die anderen haben nach mir getreten, aber so lernte ich, mich durchzusetzen.“
Der nächste Andrés Iniesta – und jetzt?
Und Isco setzt sich durch: Über den ortsansässigen PDM Benalmádena führt ihn sein Weg in die Nachwuchsakademie des FC Valencia, für die er auch sein Debüt bei den Profis gibt. Doch seine Karriere nimmt erst richtig Fahrt auf, als es für ihn wieder Richtung Heimat geht. Beim FC Málaga wird er Stammspieler und Shootingstar und gewinnt 2012 den Golden-Boy-Award als bester U21-Spieler Europas, nachdem er eine überzeugende erste Saison mit fünf Toren und vier Vorlagen in Málaga spielt. Spätestens jetzt halten sie ihn in Spanien für das nächste große Mittelfeldtalent und den logischen Nachfolger für Andrés Iniesta. Große Fußstapfen. Ein Versprechen für die Zukunft.
Knapp zehn Jahre später befindet sich Isco mit gerade einmal 30 Jahren am Scheideweg seiner Karriere. Nach neun Jahren bei Real Madrid mit 353 Pflichtspielen, 53 Toren, 56 Vorlagen und insgesamt 19 Titeln ist im vergangenen Sommer Schluss. Sein auslaufender Vertrag wird nicht verlängert. In den sozialen Medien gibt er daraufhin ein emotionales Statement ab: „Als ich in Málaga war, wusste ich, dass ich gehen musste. Ich habe mich mit einem anderen Team verlobt. Real Madrid hat an meine Tür geklopft und Real Madrid kann und sollte man nicht absagen.“
In seiner Zeit in Madrid sammelten Isco und seine Mitspieler Titel um Titel. Alleine fünf mal gewann er die Champions-League. Darunter auch den für den Verein so wichtigen und langersehnten zehnten CL-Titel „La Decima“. Doch trotz einer auf dem Papier erfolgreichen Zeit in Madrid: Die Erwartungen konnte er dort nie voll erfüllen. Weder unter Carlo Ancelotti noch unter Zinedine Zidane war er uneingeschränkte Stammkraft. Und so sollte der Schritt zurück in die Heimat Andalusien auch ein Schritt raus aus dem Schatten der Superstars von Real Madrid sein.
Gescheiterter Neustart in Sevilla
Beim FC Sevilla und seinem alten Real-Trainer Julen Lopetegui soll ein neues Kapitel beginnen. Eines in vorderster Front, als unumstrittener Stamm- und Führungsspieler. Isco will endlich Verantwortung übernehmen. Nach seiner Präsentation im Estadio Ramón Sánchez Pizjuán schreibt er auf seinen Social-Media-Kanälen euphorisch: „Vielen Dank für die Liebe und den Empfang, den ihr mir bereitet habt. Ich habe immer noch Gänsehaut.“
Was der Beginn einer wunderbaren Freundschaft werden soll, entpuppt sich schon vier Monate später als großes Missverständnis. Der FC Sevilla steht auf einem Abstiegsplatz, Julen Lopetegui ist durch Jorge Sampaoli ersetzt und Isco arbeitslos. Sein Vertrag einvernehmlich aufgelöst, nach nur 19 Spielen (ein Tor, drei Vorlagen). Streitereien mit Sportdirektor Monchi sollen ausschlaggebend gewesen sein. Ebenso wirft ihm Trainer Sampaoli mangelnde Bereitschaft im Abstiegskampf vor.
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