Donnarumma & Co. - Die besten Talente unter 20: Torhter 11FREUNDE

Gianluigi Donnarumma, 17 Jahre
Wer mit 17 Jahren schon 53 Pflichtspiele für einen siebenfachen Königsklassen-Gewinner absolviert hat, der hat sein Talent bewiesen und den Sprung zu den Profis geschafft. Gerade letzteres ist bei Gianluigi Donnarumma sogar noch reichlich untertrieben. Der in Castellmare di Stabia, leicht Südlich von Neapel, geborene Italiener darf sich wohl, ohne rot zu werden, als das aktuell größte Torwart-Talent der Welt bezeichnen.
Der 2015/16 von Sinisa Mihajlovic ins kalte Wasser geworfene Donnarumma – mittlerweile auch Nationalspieler und dort legitimier Nachfolger von Legende Gigi Buffon – ist auch unter Vincenzo Montella gesetzt und ist den, in den vergangenen Jahren nicht gerade verwöhnten, Fans der Rossoneri das größte Versprechen an eine rosigere Zukunft. Donnarumma hat im Grunde kaum nennenswerte Schwächen. Er beherrscht mit seinen 1,96m den Milan-Strafraum und ist trotz dieser Größe erstaunlich schnell am Boden, wenn es sein muss.
Verbesserungspotenzial gibt es sicher noch in der Kommunikation mit der nicht immer sattelfesten Hintermannschaft – aber das ist auch eine Frage der Erfahrung. Um ein moderner Top-Keeper zu sein, muss er vor allem auch das Mitspielen noch weiter trainieren. Dabei hat er ein prominentes Vorbild. Beim vereinseigenen Milan-TV sagte Donnarumma jüngst: „Ich versuche, Manuel Neuer zu imitieren, der bei der Einleitung von Spielzügen praktisch als fünfter Verteidiger auftritt.“
Alban Lafont, 18 Jahre
Für junge Torhüter ist es in der Regel besonders schwierig, die begehrten Spielminuten in der ersten Mannschaft zu sammeln. Alban Lafont hatte so gesehen Glück im Unglück. Im Kader des wenig betuchten Toulouse FC musste er gegen die zwei Pechvögel Ahamada und Goicoechea um den Platz im Tor ringen – zwei Profis die einen Patzer nach dem anderen reihten. Im Winter 2015 kam dann der Sprung ins große Becken: Der Trainer des abstiegsgefährdeten TFC wollte ein Zeichen setzen. Er holte Lafont aus der Jugendauswahl und setzte die beiden Profis auf die Bank.
Und von da an lief es! Lafont wurde mit seinem Einsatz als 16-Jähriger der neue Rekordhalter als jüngster Torhüter der französischen Liga, und trug maßgeblich zum Klassenerhalt von Toulouse bei. Keine einfache Sache, als junger Spieler in so einer Situation keine Nerven zu zeigen. Seitdem steht er stets auf dem Platz, und wird mit größeren Klubs in Verbindung gebracht. Auch in der französischen Jugendauswahl ist er die Nummer 1. Die aktuelle Saison läuft bisher ganz ordentlich, auch wenn er keine einfache Aufgabe hat. Es wird erwartet, dass sich im nächsten Sommer die Angebote häufen.
André Onana, 20 Jahre
Dass Ajax Amsterdam dafür bekannt ist, jungen Talenten die Möglichkeit zu geben sich durch Einsätze zu entwickeln, ist nicht erst seit gestern bekannt. Nach dem Abgang von Jasper Cillessen in Richtung Barcelona, galt es für Ajax abermals, die Lücke mit einem Talent aus den eigenen Reihen zu schließen. Onana ist hierfür der perfekte Mann gewesen. Ich vermeide es tunlichst, den Kameruner im Folgenden als Torhüter zu bezeichnen.
Onana ist ein Torspieler. Er besitzt ausgezeichnete Qualitäten mit dem Ball am Fuß, oder vielmehr, wenn der Ball den Fuß verlässt. Diese gechippten, mittellangen Bälle über 20–30 Meter, die der Spielverlagerung dienen, beherrscht er bereits jetzt schon sehr gut und er ähnelt dabei enorm Marc-André ter Stegen. Generell muss man sagen, dass diese beiden eine irrwitzig ähnliche Spielweise an den Tag legen: Läuft ein Stürmer direkt auf ihn zu, bleibt Onana häufig cool, steht lange und macht sich groß. Er muss sich in diesen Szenen dadurch häufig nicht einmal groß bewegen, sondern nur das Knie herunterbringen oder das Bein kurz ausstrecken, weil die Stürmer ihn meist anschießen.
Weiterhin besitzt er eine sehr gute Athletik, die sich gepaart mit seinen Reflexen gerade bei halbhohen Bällen bemerkbar macht. Auch wenn er teilweise noch unsauber im Absprungverhalten ist, kann dies durch entsprechendes Training gut verbessert werden. Mitunter streuen sich auch ein paar Stellungsfehler beim Torspieler Ajax‘ ein, vor allem bei Schüssen aus den beiden Halbpositionen.
Manchmal lässt er dabei die kurze Ecke ein Stück weit offen und spekuliert zu sehr auf die lange Ecke, was er jedoch dank seiner Sprungkraft bisher gut ausbügeln konnte. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Denn nichtsdestotrotz ist Onana gerade drauf und dran einer der größten fußballerischen Hoffnungsträger seines Landes zu werden. Er kann bereits jetzt mit Ajax auf hohem Niveau spielen und dürfte bei entsprechender Entwicklung in 5–7 Jahren in den Top 10 der Torhüter landen.
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